Sie möchten auch unterwegs mit ihrem iPad an Ihren Manuskripten arbeiten? Die integrierte Bildschirmtastatur erlaubt durchaus flüssiges Schreiben. Alles, was Sie dann noch brauchen, ist eine Software, die etwas mehr kann, als die integrierten Notizen.
An Editoren herrscht für iOS kein Mangel. Meistens gehen diese aber kaum über die Möglichkeiten der mitgelieferten Programme hinaus. Writing Kit bildet hier eine deutliche Ausnahme. Die Software wendet sich an professionelle Autoren, die auch unterwegs Texte schreiben wollen und dabei auf Markdown als Format setzen.
Grundfunktionen von Writing Kit
Nach dem Programmstart befinden Sie sich unmittelbar in der Übersicht der angelegten Dokumente. Über das Pluszeichen am unteren Rand legen Sie eine neue Datei an. Hier wählen Sie zwischen Markdown und Fountain. Letzteres ist allerdings nur für die Verfasser von Drehbüchern interessant.
Sie befinden sich anschließend bereits im Bearbeitungsmodus. Lassen Sie sich dort nicht von dem kryptischen Dateinamen beirren. Das lässt sich später jederzeit ändern. Sobald Sie auf die Seite tippen, blendet sich die Tastatur ein.
Diese ist mit einer eigenen Symbolleiste ergänzt und stellt die unter Markdown am häufigsten benötigten Formate zur Auswahl:
- Überschriften
- Fett- und Kursivdruck
- Einsetzen von Links
- Platzieren von Bildern
- Einfügen von Code- und Blockquote-Blöcken
- Listen und Aufzählungen
Jede der Funktionen platziert den korrespondierenden Code auf der Seite. Die Schreibmarke befindet sich dann automatisch zwischen den Elementen, sodass Sie unmittelbar den formatierten Text eingeben können.
Der Entwickler steckt viel Liebe ins Detail. Haben Sie die Eingabe eines besonders formatierten Textes beendet, tippen Sie einfach an den Rand des Bildschirms, damit die Schreibmarke rechts vom Markdown-Code platziert wird. Legen Sie gerade eine Liste oder Aufzählung an, wird ein weiteres Element, wie Sie es erwarten durften, mit einem “Return” definiert. Damit wird das Arbeiten zügiger.
Möchten Sie sich einen Zwischenstand Ihrer Arbeit ansehen, tippen Sie auf das Auge in der oberen Symbolleiste. Damit öffnen Sie die integrierte Vorschau.
Datei-Management
Wenn Sie eine neue Datei im Writing Kit anlegen, wird ihr zunächst ein kryptischer Name zugewiesen. Außerdem bekommt das Dokument automatisch die Dateiendung “txt”. In dem Programm ist ein kleines Modul integriert, mit dem Sie die Dokumente verwalten.
Dazu tippen Sie in der Symbolleiste auf den Eintrag neben dem kleinen Aktenschrank. Sie haben jetzt die Möglichkeit, sowohl den Namen der Datei mit Rename zu verändern, als auch eine neue Dateierweiterung über Change Extension zu definieren. Außerdem erhalten Sie dort eine kleine Statistik.
Gliederung ansehen
Wirklich beachtlich finde ich, dass der Entwickler auch an eine Gliederungsansicht gedacht hat. Dazu tippen Sie auf das Listensymbol am oberen Bildschirmrand. In einem kleinen Fenster sehen Sie jetzt den Aufbau Ihrer Datei. Durch einfachen Antippen navigieren Sie jetzt an die entsprechende Stelle.
Schade, dass es derzeit noch nicht möglich ist, darüber auch die Gliederung der Datei zu bearbeiten. Eine Funktion, die durchaus sehr sinnvoll sein könnte.
Unterstützung bei der Recherche
Während der Arbeit an einem Text kommt es immer wieder vor, dass eine Information benötigt wird. Wenn Sie auf den kleinen Leuchtturm tippen, öffnet sich der Dialog für die Recherche. Dieser arbeitet unter anderem mit Google Suggest zusammen und nimmt diverse Fragestellungen auf. So eignet sich der Dialog für :
- Kalkulationen
- Umwandlungen
- Abfragen von Zeiten oder Temperaturen
- Allgemeine Suchen
Das klappt mit englischsprachigen Formulierungen auf Anhieb. Wenn Sie die Begriffe in Deutsch eingeben, starten Sie damit letzlich nur eine normale Internetsuche. Brauchen aber dazu die Schreibumgebung nicht zu verlassen.
Exportfunktionen und Dropbox-Sync
Damit Sie Ihre Texte möglichst einfach auch auf einem anderem System bearbeiten können, stellt Writing Kit eine Anbindung an Dropbox zur Verfügung. Sobald Sie diese über die Einstellungen des Programms aktiviert haben, was über das Web-Interface von Dropbox geschieht, landen automatisch alle Dateien, die Sie anlegen oder speichern dort.
Früher oder später werden Sie aber Ihre Texte weiterverarbeiten oder veröffentlichen wollen. Dazu nutzen Sie die Export-Funktion des Programms. Diese gliedert sich in zwei Teilbereiche:
Über die Schaltfläche Tasks sind die Funktionen für HTML-Quellcode und den Markdown-Code aufgeteilt.
Sie können den Markdown-Quelltext in die Zwischenablage kopieren oder auch per E-Mail versenden. Außerdem sind eine Reihe von Diensten hinterlegt, die Eingaben in diesem Format akzeptieren. Dies funktioniert mit den HTML-Dateien, die aus dem Markdown-Code entstehen, analog. Im Rahmen der Restriktionen des iPad ist das gut gelöst. Wünschenswert wäre natürlich in einer späteren Version mehr Freiheit in Hinblick auf den Anbieter der Synchronisation.
Die App kostet knapp 5 Dollar, also etwas mehr als zwei Becher Kaffee unterwegs. Aus meiner Sicht lohnt sich diese Anschaffung für alle Autoren, die das iPad nicht nur für die Lektüre oder Recherche nutzen wollen, sondern auch damit arbeiten.
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